LA MOUVANCE
Über wunderhoeren
Programm
18.02.2010 / La Mouvance / Konzert
Oni Wytars - Mediterraneum . 2. April
Cosmedin - Meister Eckart - 7. April
Brückner & Erkens - Hohes Lied Salomons - 15. April
Dutli & Furmann - Fatrasien - 17. April 2011
Andreas Scholl & Shield of Harmony - 18. April 2011
LES HAULZ ET LES BAS - Ad modum tubae - 28. Apri 2011
MUSICA ROMANA - Musik und Tanz der Antike - 1. Mai 2011
 ANTCHIS CHATI CHOR - Georgische Reise - 
6. Mai 2011
WORTKINO - Philipp Melanchthon - 8. Mai 2011
ENSEMBLE PAULINUM - Passion & Auferstehung - 15. Mai 2011
WORKSHOPS UND VORTRÄGE
KONTAKT

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Aula der Jugendmusikschule | Worms | 18. Februar | 20.00 Uhr (Einführung: 19.00 Uhr)
Jugendmusikschule Worms - externer Link: Anfahrtsbeschreibung google-maps
LA MOUVANCE
PARLAR CANTANDO

Der Codex Rossi (externer Link: Wikipedia) stammt aus der Zeit um 1360 und umfasst italienische Musik des Trecento (externer Link: Wikipedia). Mündliche Überlieferung und schriftlich notierte Polyphonie prägen eine überwiegend improvisatorische Musikkultur. Das Ensemble "La Mouvance" mit Christine Mothes (Gesang), Nelly Sturm (Blockflöte) und Karen Marit Ehlig (Fidel) ist 2010 mit Erfolg bei den Festivals für alte Musik in Utrecht und Antwerpen aufgetreten.

EINTRITT
Vorverkauf:
12,- EUR
Abendkasse
15- EUR
 

MUSIK DES TRECENTO

Einführungsvortrag von Sandra Ehses beim Konzert La Mouvance am 18.2.2011

Im 14. Jahrhundert entwickelten sich in Italien trotz Pestepedemien, Hungersnöten und politischer Wirren bedeutende wirtschaftliche und kulturelle Zentren wie Mailand, Verona, Padua und Florenz. Vor allem am Hof der Scaliger (Verona/Padua) und der Visconti (Mailand) begann um 1300 die Blütezeit der Trecentomusik, die nicht nur in den Herrschaftsfamilien und dem gehobenen Bürgertum auf kunstvolle Weise, sondern auch von einfachen Bürgern und Handwerkern in Compagnile di Laudesi gepflegt wurde. Der neu gebildete Literaturstil, der „dolcezza“ dem „rime aspre“ vorzog, wurde die Basis einer Wort-Ton-Beziehung, die eine direkte Beziehung zu den Zuhörern herstellte und so den Weg zur italienischen Ars nova bereitete.
Die älteste erhaltene musikalische Quelle ist der um 1350 entstandene Codex Rossi, der der Bewahrung des Repertoires diente und neben Caccien und Ballaten hauptsächlich Madrigale enthält. In der ersten Jahrhunderthälfte ist das Madrigal die wichtigste Gattung. Durch die Hinzufügung einer zusätzlichen Stimme (Superius), welche sich lebhaft über der Melodie des Tenor erstreckte, wurden erste Schritte der Mehrstimmigkeit beschritten, die sogar für besondere Anlässe mittels eines weiteren Superius zur Dreistimmigkeit ausgebaut werden konnte. Für die Caccia (ital.: Jagd) wurden eigene Melodien konzipiert, die die Stimmführung im Kanon ermöglichten und somit die Wortbedeutung sowohl in der musikalischen Struktur als auch bei der Textauswahl umsetzte.
Gut zwei Drittel der überlieferten Liedsätze des Trecento sind der immer beliebter werdenden Gattung der Ballata zuzuordnen, deren Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert zurückgehen. Nach dem Vorbild des Madrigals wurde das Tanzlied zunehmend komplexer gestaltet. Francesco Landini (um 1325 – 1397) war neben seinen Tätigkeiten als Organist, Sänger und Instrumentenbauer der bedeutendste Ballaten-Komponist. Trotz seiner Erblindung in jungen Jahren wurde er ein hochgebildeter und gefeierter Musiker, der Florenz zum Zentrum der musikalischen Entwicklung machte.

PARLAR CANTANDO

Norditalienische Musik des 14. Jahrhunderts

Die italienische Musik des Trecento (externer Link: Wikipedia) umfasst die Zeitspanne von etwa 1340 bis 1410. Besonders charakteristisch für diese Zeit war die gleichzeitige Existenz mündlicher Tradition und schriftlich notierter Polyphonie. Sowohl die liturgische als auch die weltliche Musik wurde von einer überwiegend improvisatorischen Musikkultur geprägt. Die früheste überlieferte italienische Musikhandschrift, der Codex Rossi (externer Link: Wikipedia), stammt wahrscheinlich aus den 1360er Jahren. Sie enthält auch einige wenige Beispiele der einstimmigen Ballata.
Im Zentrum des Programmes stehen drei Komponisten zweier Musikergenerationen: Giovanni da Cascia (tätig um 1340 – 50, (externer Link: Wikipedia)), Jacopo da Bologna (tätig um 1340–1360 (externer Link: Wikipedia)) und Francesco Landini (um 1325 - 1397 (externer Link: Wikipedia)). Während in den Werken Giovanni da Cascias (externer Link: Wikipedia) noch Elemente der improvisierten Musikpraxis spürbar sind, bilden die Kompositionen Jacopos den Übergang zur Komposition nach theoretischen Regeln. Giovanni und Jacopo waren am Hof von Mastino Scaligeri in Verona sowie am Hof Luchino Viscontis in Mailand tätig. Zusammen mit dem Komponisten Magister Piero (vor 1300- kurz nach 1350) waren sie am Veroneser Hof an einem Kompositionswettstreit beteiligt. Einige dieser Kompositionen ranken sich um eine mysteriöse Frauengestalt Anna, deren Name gemäß der Tradition der Trobadordichtung, als Senhal versteckt in den Texten auftaucht. Wer diese Anna war und in welcher Verbindung sie mit den Komponisten gestanden hat, bleibt ungewiss, vermutlich wurden die Kompositionen jedoch als Auftragswerk für die Hochzeit von Francesco Bevilacqua mit Anna Zavarise (1334) von Mastino della Scala angeferigt. Die Werke Jacopos fanden erstaunlich weite Verbreitung. Einige Kompositionen wurden sogar in literarischen Quellen des 15. Jh. erwähnt und bestätigen seinen Einfluss auf nachfolgende Komponistengenerationen weit über seinen Tod hinaus.

Pfeil nach rechts Anfahrtsplan Jugendmusikschule, Worms

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