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TRIO MICHAEL SCHNEIDER
Zeitenwende um 1600
Musik zwischen Renaissance und Barock

19. Mai 2013, 16.30 Uhr
Klausenberg-Kapelle, Worms-Abenheim
In Kooperation mit dem Heimatverein Abenheim

Um 1600 und um 1730 entwickelten sich in Europa neue Musikstile, bei denen der individuelle Ausdruck von Solisten gegenüber der älteren Mehrstimmigkeit in den Vordergrund musikalischer Werke gerückt wurde. In Florenz war es um 1600 die „Camerata“, ein Zirkel gebildeter Literaten und Musiker, der eine „Neue Musik“ propagierte, und um 1730 war es dann der als „schwülstig“ und in seiner Mehrstimmigkeit als überladen empfundene Stil etwa eines Johann Sebastian Bach, der einer einfacheren, melodischen und verständlicheren Sprache weichen sollte.

Trio Michael Schneider
Die spannende Entwicklung von der Mehrstimmigkeit zur sogenannten „Monodie“ möchten Michael Schneider (Blockflöte), Toshinori Ozaki (Laute) und Annette Schneider (Viola da Gamba) klingend nachzeichnen. Die in Worms präsentierten Werke sind alle nur wenige Jahre vor oder nach 1600 entstanden und stammen sowohl aus dem damals avantgardistischen Italien und dem extrem konservativen England. Das Trio spielt neben Stücken der „Nuove Musiche“ aus Florenz (Rognoni, Bassano, Virgiliano, Dario Castello, Fontana) auch Werke von John Dowland, dem Hauptvertreter der Melancholiker- Schule des 16. Jahrhunderts, sowie von Blockflötenspieler Jacob von Eyck aus Utrecht.

Das Programm
Wie sehr in Italien Neues aus Altem entstand beweist zum Beispiel: „Vestiva i colli“ von Francesco Rognoni: eine sog. Diskantdiminution. Der Komponist nimmt als Vorlage die Diskantstimme eines bekannten Renaissance-Madrigals von G. P. Palestrina und gestaltet sie durch virtuose und ausdrucksstarke „Diminutionen“ (d.h. „Verkleinerungen“ der großen Notenwerte der Vorlage) um in ein brillantes Solostück. Auch die anderen kurzen Stücke von Bassano und Virgiliano sind Diminutionsschulen entnommen, die zum Erlernen des improvisatorischen Diminuierens geschrieben worden waren. Auch in den Sonaten Dario Castellos (explizit „in stile moderno“) und Fontanas besteht das Baumaterial noch zu einem großen Teil aus „Diminutionsfloskeln“, wie sie in der Renaissance entwickelt worden waren.
Die englische Musik um 1600 pflegt dagegen noch kompositorische Modelle, die eher mittelalterlichen Konzeptionen entsprechen. Giles „Miserere“ ist eine „lesson in thirty-eight proprtions“, d.h. ein Spiel mit rhythmischen Proportionen über einen zehnmal unverändert wiederkehrenden Cantus firmus. „Upon La Mi Re“ arbeitet mit kleinen veränderlichen melodischen Patterns über einem aus drei Noten bestehenden „Ground“-Bass. „Semper Dowland, semper dolens“ ist Titel einer Pavane von John Dowland. Der blinde Utrechter Blockflötenspieler Jacob van Eyck hat in der Jahrhundertmitte darüber mehrere Variationen für Solo-Blockflöte hinterlassen – ebenso wie über Caccinis „Amarilli mia bella“: ein Beweis dafür, wie gerade diese beiden Stücke weitere Wirkung entfaltet haben.

Die Klausenberg-Kapelle Abenheim
Die Kapelle soll schon im Jahre 975 Erwähnung gefunden haben. Erst nach der Jahrtausendwende erscheinen aber die Bezeichnungen „Clusam“ und „bey der Klusen“ häufiger im Güterverzeichnis, was die Existenz der alten Kirche bestätigt. Nach der Wormser Synodale von 1496 waren nur noch Ruinen der einstigen Kapelle vorhanden und erst 1572 erfolgte deren Wiederaufbau. Auch im 30-jährigen Krieg kam es zu Zerstörungen. 1720 erfolgten abermals Restaurierungen und der Neuaufbau.
Im Zuge der Säkularisierung wäre sie um 1800 beinahe zum Nutzen für weltliche Zwecke versteigert worden. Da die Abenheimer Bürger aber beweisen konnten, dass die Kapelle nicht von der Kirche, sondern von der Gemeinde unterhalten wurde, blieb das Gebäude von der Versteigerung verschont und den Abenheimern bis heute erhalten.

WEITERE INFORMATIONEN
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Anfahrtsplan Klausenberg-Kapelle | St. Michaels Kapelle auf dem Klausenberg, Worms-Abenheim
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