Wer den Dom zu Worms besucht, bemerkt bald, dass dieses gewaltige Monument mittelalterlicher
Baukunst nicht einen einzelnen Raum birgt, sondern eine viel größere Anzahl kleinerer Räume
innerhalb eines Gebäudekomplexes abteilt und umschließt. Das hat erheblichen Einfluss auf die
akustische Wirkung des Doms – ein Phänomen, dem sich zwei Ensembles für frühe Musik unter der
gestalterischen Leitung von Marc Lewon im Konzertprojekt „Klangwelten im Dom“ widmen.
Die Instrumente und Kompositionen
des Mittelalters werden ausgewählte
Bereiche des Doms in einem
Stationenkonzert musikalisch
neu erfahrbar machen. In einer ersten
Station bringt das „Ensemble
Leones“ den Ostchor mit einem
außergewöhnlichen Instrumentarium
aus unerwarteten Richtungen
zum Klingen: Es erschallen Doppelflöte
und Kastagnetten, Drehleier,
Cetra und Horn. Danach erwartet
das preisgekrönte „Ensemble
Peregrina“ das Publikum in der Nikolauskapelle,
um die Hörer mit
den irisierenden Farben mehrstimmiger
A-capella-Gesänge ins Paris
der Zeit um 1200 zu entführen.
Den Abschluss bildet das „Ensemble
Leones,“ das stimmungsvoll-ergreifende Lieder im romanischen Westchor mit Vielle und Harfe
zu Gehör bringt. Auf diese Weise werden zwei Publikumsgruppen parallel von Station zu Station
geführt und eingeladen, den vielfältigen Klängen des Doms zu lauschen.
Ensemble Leones (Ostchor/Westchor)
Miriam Andersén (Gesang, Harfe, Horn, Perkussion), Marc Lewon (Gesang, Cetra, Laute, Vielle),
Tobie Miller (Doppelflöte, Flöte, Drehleier, Gesang)
Ensemble Peregrina (Nikolauskapelle)
Agnieszka Budzińska-Bennett, Kelly Landerkin, Hanna Järveläinen
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