Etwa um 1400 entstand das „Lied vom Hürnen Seyfried“, welches vom starken Seyfried erzählt,
der sich im Drachenkampf eine Hornhaut erwirbt und die von einem Drachen entführte Jungfrau
Kriemhild befreit. Nach ihrer Heimkehr feiern sie ihre Hochzeit in Worms, acht Jahre später wird
er ermordet.
1557 hat der Nürnberger Dichter Hans Sachs die Geschichte als „Tragedia“ („Der
hörnen Sewfriedt“) dramatisiert. Dieses Stück enthält keine Musik. Im Wormser Siegfriedspiel sind
passende Strophen aus den Heldenliedern eingefügt. Außerdem ergänzen Instrumentalkompositionen
das dramatische Geschehen.
Das Wormser Siegfriedspiel wird von dem Ensemble der Nibelungenliedgesellschaft Worms e.V.
präsentiert. Es spielen und rezitieren Gilda D’Amico-Funk, Gisela Neumeister, Petra Riha, Gerlinde
Schidrich, Erhard Ebach, Theo Gernegroß, Rüdiger Glaser, Torben Hebing, Arnulf Kaju Kienast und
Kiril Welkow unter der Leitung von Dr. Ellen Bender. Die Kostüme stammen aus eigener Herstellung
sowie aus dem Maßatelier von Gerlinde Schidrich.
Ensemble „I Ciarlatani“
Musikalisch begleitet werden die Darsteller von dem Heidelberger Ensemble „I Ciarlatani“ mit
gesungenen Strophen aus den Heldenliedern und Instrumentalkompositionen. So erklingt bei den
höfischen Szenen Tanzmusik, zum Kampf mit dem Riesen „Kuperan“ lautmalerisch eine Battaglia,
und den Flug des Drachen begleitet die Gagliarda „El Dragone“. Das Repertoire entstammt Sammelwerken
des 16. Jahrhunderts: Tilman Susatos „Dansereye“ von 1551, der handschriftlichen „Küffer-Sammlung“ A. R. 940/941 aus der Proske-Bibliothek Regensburg, den Stimmbüchern British Library
Royal App. 59-62, dem „Löwener Tanzbuch“ von Pierre Phalèse (1571) und dem „Quart Livre de
Danceries“ von Claude Gervaise (1550).

Besetzung:
Ute Kreidler (Sopran, Tambourin), Johannes Vogt (Laute, Quinterna), Martin Lubenow (Zink),
Klaus Winkler (Altpommer), Matthias Sprinz (Posaune), Mechthild Alpers (Dulcian, Basspommer).
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