Vor Konzertbeginn haben die Besucher um 18.30 Uhr Gelegenheit, in einer Führung Wissenswertes über die Architektur und die Bauhistorie der Kirche St. Martin zu erfahren. Die Kirchenführung, die von Pfarrer Maximilian Wagner geleitet wird, ist kostenlos und dauert 45 Minuten. Dieser kommentierte Rundgang vermittelt auf spannende Weise Hintergrundwissen zum darauf folgenden Konzert und schafft ein Verständnis für die akustischen Besonderheiten dieses romanischen Baus.
Kaiser Karl der Große (um 742-814) gehört sicherlich zu den „Helden“ Europas. Wahrscheinlich
war er sogar Rheinland-Pfälzer, denn sein vermuteter Geburtsort ist Mürlenbach in der Eifel. Im
Verlauf seines Lebens hielt Karl sich auch gerne im rheinhessischen Ingelheim auf, mehrfach verweilte
er in Worms. 768 übernahm er von seinem Vater König Pippin die Herrschaft und eroberte
in der Folgezeit das Langobardenreich in Italien, die Sachsen und Awaren. Papst Leo III. krönte ihn
am Weihnachtstag 800 in Rom zum Kaiser.
Karl der Große gründete kirchliche Bistümer und förderte das klösterliche Leben. Um sein Reich
zu einen, strebte Karl nach einer einheitlichen Kultur und leitete dazu eine Kulturreform ein, die
auch Liturgie und Musik umfasste. Die Liturgie wurde aus Rom übernommen. Dortige Kantoren
verbreiteten die Gesänge der römischen Liturgie in Franken. Durch Veränderungen bei dieserÜbernahme entstand so der fränkisch-römische Gesang, der sogenannte „Gregorianische Choral“.
Im Zentrum des Konzerts stehen Gesänge, die zur Heiligsprechung Karls des Großen 1165
verfasst wurden.
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